Im vorerst letzten Teil der Serie komme ich zu dem vielleicht entscheidenden Skill für Nachwuchsführungskräfte: Selbstreflexion.

Die Bedeutung von Selbstreflexion für Deine Entwicklung

Die eine Sache, die in der Hektik des Alltags zu oft untergeht, ist die Reflexion. Dabei ist sie die vielleicht wichtigste Investition in Deine Zukunft als Führungskraft. Nur zu oft wird es Dir passieren, dass Du einige Zeit nach einem Ereignis darüber nachdenkst. Dabei wirst Du, ebenfalls nur zu oft, merken, dass Du es hättest anders oder besser handhaben können. Das ist Reflexion, auch wenn es unbewusste und nicht gezielte ist.

Dieses Nachdenken über Dein Handeln und Wirken zu institutionalisieren wird Deine Karriere auf ein neues Level bringen. Und das schöne dabei ist, dass es sich gut mit der Sorge für sich selbst kombinieren lässt. Somit wirst Du nicht nur besser, sondern kannst auch länger!

Praktische Anwendung von Selbstreflexion

Die wichtigsten 10-15 Minuten, die Du jeden Tag hast, sind die, in denen Du reflektierst. Ein sehr nützliches Mittel ist ein Tagebuch. Nun kann nicht jeder einfach drauf los schreiben. Was Du aber tun kannst, ist Dir selbst eine Struktur vorgeben – also dafür sorgen, dass Dein Tagebuch Dir “Fragen stellt”. Das könnten zum Beispiel folgende sein:

  • was waren die Top 5 Dinge, die heute passiert sind?
  • welche kleinen Erfolge habe ich heute erzielt?
  • was habe ich wahrgenommen, was mir unangenehm war?
  • was habe ich heute gelernt?

Es geht dabei nicht darum, einen Roman zu schreiben. Vielmehr ist es ein Weg, sich Dinge, die passieren, bewusst zu machen. Das alleine führt dann schon zum Nachdenken darüber – und langfristig zu gezielter Änderung des eigenen Verhaltens.

Gesundes Reflektieren

Die tägliche Arbeit an sich selbst bringt, mit der Zeit, messbare Vorteile. Was es dennoch zusätzlich braucht, ist Urlaub! Ich kann es einfach nicht oft genug sagen – eine längere Auszeit setzt nochmal ein ganz anderes Denken in Kraft. Meine eigenen Erfahrungen habe ich schon oft geschildert, zum Beispiel im Bericht aus dem Urlaub diesen Jahres. Deshalb ist mein zweiter Rat, regelmäßig Auszeiten zu nehmen. Urlaub ist die einfachste Variante, aber auch etwas außergewöhnliches kann sehr erkenntnisreich sein. Über meinen Aufenthalt im Schweigekloster habe ich ja auch schon berichtet.

Zudem musst Du auch nicht alles mit Dir selbst ausmachen. Reflexion kann auch durch die Augen einer anderen Person, in denen Du Dich spiegelst, erfolgen. Mit ein Grund, warum ich immer wieder für Mentoring plädiere. Es bedeutet nicht, dass Du es nicht alleine schaffen kannst. Es ist nur manchmal unglaublich viel schneller und einfacher, wenn Du dabei Hilfe hast!

Das Suchtpotenzial von Input

Als Nachwuchsführungskraft hast Du keinen Mangel an neuem Input. Netzwerke, Bücher, Gespräche – eigentlich kann alles Dein Denken anregen. Und so sehr ich Dir rate, viel zu lesen (eine kleine Auswahl aus meinem Urlaub findest Du auf diesem Blog), so sehr rate ich Dir auch zu etwas anderem:

NICHTSTUN

Das klingt jetzt vielleicht extrem widersinnig, aber jeder Mensch, jedes Hirn, hat ein Limit. Irgendwann hören oder sehen wir das neue noch, können es aber nicht mehr verarbeiten. Deshalb ist das reine Nichtstun, die sprichwörtliche Gartenarbeit ohne Nachdenken, mindestens genauso wichtig, wie das, was Du alles so tust.

Gib Deinem Hirn die Chance, Input zu verarbeiten, bevor Du es erneut flutest. Share on X

Zusammenfassung

Reflexion ist für Deine Entwicklung als Führungskraft enorm wichtig. Die folgende Ratschläge können dabei helfen:

  • Reflexion von der unbewussten auf die Handlungsebene bringen – zum Beispiel durch Tagebuchschreiben
  • regelmäßige Auszeiten, die Deinem Hirn Raum zum Nachdenken geben
  • viel Input einholen, zum Beispiel durch lesen…
  • …aber auch Raum für Erholung lassen durch das reine Nichtstun
  • Mentoring kann Deine Reflexion und ihre Wirkung enorm beschleunigen

Das ist der (vorerst) letzte Teil dieser Serie. Falls Du noch Ideen hast, über welches Thema ich für den Karrierestart von Führungskräften schreiben sollte, lass es mich bitte wissen!

Bildquelle: Erstellt mit KI am 06.08.24

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